Super! Endlich nach der langen Corona-Zwangspause war am 25. Juni wieder unser lang ersehnter „Betriebssausflug“ der Hospizbegleiter/innen möglich. Sogar der Wettergott hat sich mit uns gefreut und uns mit strahlendem Sonnenschein, einem typisch bayerischen weißblauen Himmel und angenehmen Temperaturen überrascht.
Willi hat dieses Mal das Städtchen Landsberg am Lech ausgesucht – eine ausgezeichnete Wahl! Landsberg hat uns gleich mit prallem Leben empfangen, am Stadtplatz waren bunte Marktstände aufgebaut, alle Geschäfte (mit verführerischen Schaufenstern) hatten geöffnet und eine bunte Menschenmenge ist durch die Gassen gebummelt.
Bevor wir uns aber unserem Einkaufs- bzw. Eisvergnügen hingeben konnten, kam zuerst die Pflicht in Gestalt der Stadtführerin Frau Peterhansl. Sie hat uns viele Jahreszahlen erspart, uns dafür aber jede Menge interessante Geschichten aus dem früheren alten Landsberg erzählt – manchmal ein bißerl kryptisch, was man dann an unseren etwas ratlosen Mienen sehen konnte. Aber von den wunderschönen alten Häusern mit ihren unterschiedlichen Farben und Giebeln, den engen kopfsteingepflasterten Straßen und den wie verwunschen wirkenden kleinen Gassen und Plätzen mit liebevoller Blumendekoration waren wir alle hellauf begeistert. Ganz zu schweigen vom gewaltigen Lech und seinen kleinen Ablegern. Nur schade, dass Willi, der ja alles so super organisiert hat, aufgrund einer Verletzung nicht mit uns laufen konnte, wir haben ihn alle sehr bedauert!
Nach eineinhalb Stunden Stadtführung hat uns Frau Peterhansl wieder beim Willi im Gasthaus abgeliefert. Hexenturm war dessen schauriger Name, aber wir wurden alle – Weiblein wie Männlein – unbeschadet wieder in die Freiheit entlassen. Aber das erst nach einem superleckeren und ausgiebigen Mittagessen mit Vor-, Haupt-, Nachspeise und Kaffee. Den früheren Hexen (und auch Hexern, wie uns gesagt wurde) ging’s da nicht so gut.
Nun aber vom kulinarischen zum sportlichen Teil: Frau Peterhansl hat uns empfohlen, zum Pulverturm hinaufzusteigen, dort könnten wir an der alten Stadtmauer entlanglaufen und hätten einen wunderbaren Blick auf Landsberg. Und so haben einige von uns trotz vollem Bauch tapfer und mehr oder weniger atemlos die über 200 steilen Stufen erklommen. Der Weg war schön schattig mit vielen alten hohen Bäumen, die uns aber, endlich oben angekommen, total die erhoffte Sicht auf Landsberg verweigert haben. Nur an einer einzigen Stelle war es uns möglich, zwischen all dem grünen Blätterwald ein paar rote Dächer, einen Kirchturm und dahinter im Dunst sogar einen kleinen Teil der Alpen auszumachen. Na ja, besser als gar nix …
Wieder unten angekommen haben wir uns als Belohnung für unsere Mühe auf die Suche nach einer Eisdiele gemacht. Bevor wir jedoch eine selbige entdeckt haben, sind wir rein zufällig in einer netten kleinen Boutique hängengeblieben und haben ein bißerl was als „Gwand-Souvenir“ aus Landsberg eingekauft. Nun war’s aber zeitlich zu spät für einen schönen großen Eisbecher unter einem Sonnenschirm und so haben wir uns ganz genügsam mit einer Eiswaffel in der Hand auf den Weg zu unserem Bus gemacht, der uns pünktlich und zuverlässig wieder in unsere heimischen Gefilde gebracht hat.
Es war wirklich ein wunderschöner und gelungener Tag für uns und wir haben all diejenigen bedauert, die daheim geblieben sind und das alles versäumt haben.
Ingrid Van Dyke