Sie wollen sich zur HospizbegleiterIn schulen lassen:
“… Es ist mir wichtig, in diesem Zusammenhang die Bedeutung der ehrenamtlichen Hospizarbeit besonders zu betonen. Sie gehört zu den sensibelsten ehrenamtlichen Aufgaben. Ohne die Mitarbeit der vielen ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter wäre eine ganzheitliche Sterbebegleitung in Bayern nicht denkbar, weder ambulant noch stationär.
Allen Menschen, die sich in der Hospiz- und Palliativversorgung in Bayern engagieren, danke ich ganz herzlich für ihren wertvollen Einsatz. Sie alle leisten einen unverzichtbaren Beitrag zu einer menschlichen Gesellschaft. Das kann man nicht genug wertschätzen und unterstützen.”
Melanie Huml MdL
Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege
Den Worten der Ministerin möchten wir uns aus ganzem Herzen anschließen und laden deshalb alle, die sich für dieses Ehrenamt interessieren, herzlich in den Hospizkreis ein. Diese Arbeit bereichert alle, die sich darauf einlassen.
Was machen Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter im Hospizkreis Ottobrunn:
- Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter besuchen Menschen zu Hause, in Senioren- und Pflegeeinrichtungen, manchmal auch in Krankenhäusern, im stationären Hospiz oder auf einer Palliativstation.
- Sie tun, was die schwerstkranken und sterbenden Menschen sich wünschen: Sie reden oder schweigen mit ihnen. Sie lesen vor, spielen oder singen mit ihnen, sie hören zu oder halten einfach nur die Hand. Sie machen kleine Ausflüge, begleiten zu Arztbesuchen, übernehmen Besorgungen oder machen kleine Handreichungen. Sie helfen, die letzten wichtigen Dinge zu erledigen. Und wenn es nichts mehr zu tun und zu sagen gibt: Dann sind sie einfach da.
- Sie sind auch Ansprech- und Gesprächspartner für die Familie und die Freunde der schwerstkranken und sterbenden Menschen.
- Auch nach dem Tod eines Patienten sind sie für die hinterbliebenen Angehörigen da, sie halten, wenn erwünscht, Kontakt auch in der Trauer, mit Besuchen, mit Trost und der Teilnahme an der Beerdigung.
Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter engagieren sich nach ihrer Schulung etwa zwei bis vier Stunden pro Woche entsprechend Ihren Möglichkeiten.
Gut zu wissen: Unsere ehrenamtlichen Hospizbegleiter sind nie auf sich allein gestellt.
Sie arbeiten eng mit den Koordinatorinnen zusammen und können bei zahlreichen Gelegenheiten ihre Erfahrungen mit anderen Hospizbegleitern austauschen.
Wofür sind unsere HospizbegleiterInnen nicht zuständig? Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter leisten keine pflegerische Arbeit. Das übernehmen Pflegedienste. Palliative-Care– oder SAPV-Teams, Pflegekräfte, Koordinatorinnen und Ehrenamtliche ergänzen einander und arbeiten oft in enger Abstimmung.
Wie wird man Hospizbegleiter/in im Hospizkreis Ottobrunn?
Die Hospizbegleitung ist eine bereichernde, aber auch sehr anspruchsvolle Aufgabe. Entsprechend umfassend und intensiv werden Sie in das Thema eingeführt und auf Ihr ehrenamtliches Engagement vorbereitet. Der Hospizkreis Ottobrunn e.V. bietet Schulungen an, die auf den verbindlichen Qualitätsstandards des DHPV beruhen. Die spätere ehrenamtliche Praxis begleiten Angebote wie Supervision und Reflexionsgespräche. Außerdem können Sie in kostenlosen Fortbildungen und Treffen Ihre Kompetenzen und Fähigkeiten weiterentwickeln und an Wochenendseminaren, Ausflügen und diversen Aktivitäten des Hospizkreises teilnehmen.
Zu den Inhalten der Einführungs- und Vertiefungskurse gehören u. a.:
- Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie
Welche Erfahrungen mit Sterben, Tod und Trauer habe ich selbst gemacht? Was sind meine Werte, meine Überzeugungen? Welche Ängste und Hoffnungen bewegen mich? - Umgang mit Trauer
Wie verläuft Trauer? Wie können Menschen Trauer bewältigen? - Kontakt und Kommunikation
Wie gelingt das Kennenlernen? Wie schneide ich behutsam wichtige Themen an? Was drücken Menschen mit ihrer Körpersprache aus? Was ist „aktives Zuhören“? - Das Hospizkonzept
Wie ist die Hospizbewegung entstanden, wo befindet sie sich heute, welche Formen der hospizlichen Begleitung gibt es? Was ist „Palliative Care“? Welche ethischen und rechtlichen Fragen prägen die hospizliche Begleitung? - Umgang mit Sterbenden, deren Angehörigen und Freunden
Wie verläuft ein Sterbeprozess? Wie drücken sich sterbende Menschen aus? - Die Tätigkeit im Hospizdienst
Wie arbeiten Menschen aus verschiedenen Berufen und Fachrichtungen im Hospizteam zusammen? Welches Selbstverständnis hat das Ehrenamt? Welche organisatorischen und rechtlichen Aspekte sind wichtig? - Die Helferpersönlichkeit
Welche Helferrollen und Helfertypen gibt es? Welche Grenzen sind zu beachten? Was bedeutet „einfühlen“, „mitfühlen“, „mitleiden“? Wie schütze ich mich selbst, wie beuge ich einem Burn-out vor? Aus welchen Quellen kann ich Kraft schöpfen? - Spiritualität und Religiosität
Welche Gottesbilder und Jenseitsvorstellungen gibt es? Welche Rituale und Bräuche in der Sterbebegleitung werden in verschiedenen Religionen gepflegt? Wie gehe ich mit Werten und Überzeugungen um, die sich von meinen unterscheiden? - Begleitung
Angeleitet und engmaschig begleitet von den Koordinatorinnen und im Austausch mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen machen Sie erste eigene Erfahrungen in der Sterbe- und Trauerbegleitung.
(Quelle: Bayrische Stiftung Hospiz)