Ottobrunn am 12.Juli 2019
Neue Adresse – bewährtes Können – Der Hospizkreis Ottobrunn zeigt seine neuen Räume
Traditionelle Schmankerl, klass(isch)e Musik und gute Laune prägten den Tag der offenen Tür beim Hospizkreis Ottobrunn. Der Verein stellte am 12.Juli 2019 seine Räumlichkeiten vor, die er seit Januar nutzt. Im Zentrum Ottobrunns gelegen, hat die Hospiz- und Palliativbegleitung ihren Sitz im dritten Stock der Friedenstraße 21. „Die alten Räume sind schön gelegen, die neuen überzeugen dazu mit gleich günstiger Lage und hervorragender Akustik“, bemerkte Ottobrunns Bürgermeister Thomas Loderer. Von hier oben aus blicke der Hospizkreis auf einen Teil seines Einsatzgebietes, das sich bis nach Helfendorf erstreckt: „Politiker sprechen von Lebensqualität, Sie stellen sich der Sterbensarbeit und damit Sterbensqualität in unseren neun Gemeinden“. Ottobrunn werde diese wertvolle Arbeit auch zukünftig unterstützen, versprach Loderer.
„Gab es den Hospizkreis irgendwann einmal nicht?“, fragte die Hospizkreis-Schirmherrin und Ex- Landrätin Johanna Rumschöttel. Er habe sie während ihrer gesamten Kommunalarbeit begleitet. Sie selbst habe vor kurzem gemerkt, wie viele Menschen in Sterbesituationen allein gelassen würden:
„Das unsere Familie jeden Tag zu meiner Tante ins Krankenhaus kam, fiel dem Pflegepersonal auf“,so Rumschöttel. Der Bedarf an Hospiz- und Palliativarbeit sei noch lange nicht gedeckt.
Altenheimseelsorgerin Leonie Büchele von der Michaelskirche und der Geistliche Rat Stefan Scheifele vom Pfarrverband Vier Brunnen segneten die neuen Räume ökumenisch – für weitere vielfältige und fruchtbare Kooperationen. Büchele betonte, sie merke oft, wie ihre und die Arbeit des Hospizkreises ineinander greifen. In Räumen mit Trauer herrsche oft eine Schwere an Schmerz. Diese Atmosphäre wandle sich, wenn Hospizbegleiter da sind, das aushalten und zuhören. „Durch sie wird das Leben und das Sterben in Würde gehalten, getragen, geliebt und begleitet“. Ein Hauch mehr Wärme bedeute für die Patienten ein Hauch mehr Licht. Da leiste der Hospizkreis bei der zunehmenden Tabuisierung des Todes im täglichen Leben eine unendlich segensreiche Arbeit, ergänzte Scheifele.
Dass Sterbende zu begleiten eine emotional anstrengende, aber zugleich eine erfüllende Arbeit ist, wurde in vielen Gesprächen zwischen den etwa 50 Gästen deutlich. Neben diesem Erfahrungsaustausch waren auch Vorsorgevollmachten, zu denen der Hospizkreis berät, ein Thema. Und die hellen Räume, die erfüllt waren von einfühlsamen Musikstücken, die Beate Palier, Geige, und die Cellistin Nargiza Yusupova darboten.
Die stellvertretende Vorsitzende Barbara Senger freute sich, dass der Hospizkreis über ein stabiles Team verfügt. Aktuell kümmern sich drei Koordinatorinnen und zwei Bürokräfte hauptamtlich sowie der fünfköpfige Vereinsvorstand und 88 Hospizbegleiter ehrenamtlich um die vielfältigen und verantwortungsvollen Aufgaben des ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienstes.
Der informative und „unbeschwerte Nachmittag“, den der Vereinsvorsitzende Norbert Büker allen Anwesenden, darunter viele Ehrengäste aus Politik und von Kooperationspartnern, gewünscht hatte, endete mit der Erkenntnis, dass das Ziel stimmt: „Wir helfen Menschen, bis zum Lebensende in Würde zu leben“.
Weitere Informationen unter Telefon 089 66 55 76 70 und www.hospizkreis.ottobrunn.de.
Verantwortlich für den Text: Angela Boschert