Kooperation zwischen Pflegezentrum Lore Malsch und Hospizkreis Ottobrunn besiegelt 05.05.2017

„Ein Netz, das weiter wachsen kann und soll“

Kooperation zwischen Pflegezentrum Lore Malsch und Hospizkreis Ottobrunn besiegelt

Das Evangelische Pflegezentrum Lore Malsch in Riemerling und der Hospizkreis Ottobrunn haben ihre Zusammenarbeit jetzt mit einem förmlichen Kooperationsvertrag besiegelt. Der auf unbestimmte Zeit abgeschlossene Vertrag regelt die psychische und mentale Versorgung Sterbender in dem von der Hilfe im Alter betriebenen Pflegezentrum: Die Bewohner sollen in der Endphase des Lebens bestmöglich begleitet werden. Dazu arbeiten die hauptamtlichen Pflegekräfte künftig noch enger mit den ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden des Hospizkreises zusammen.

Wörtlich heißt es in dem drei Seiten umfassenden Vertrag: „Das Anliegen ist es, die individuelle Lebensqualität eines schwerkranken Menschen zu fördern, Leiden nicht zu verlängern und Sterben zuzulassen.“ Die Partner kommen zudem überein, in der psychosozialen und spirituellen Begleitung schwerstkranker und sterbender Bewohner auch deren Angehörige und nahestehende Personen zu unterstützen und ihr Fachwissen zur Verfügung zu stellen.

Art und Profil der jeweiligen Einsätze der Ehrenamtlichen werden monatlich zwischen der Koordinatorin des Hospizdienstes und der Pflegedienstleitung besprochen und reflektiert. Sollte es Konflikte in der Betreuung geben, sollen diese ebenfalls in dem Gremium thematisiert werden. Die Kooperation folgt den Anforderungen des im November 2015 verabschiedeten bundesweiten Hospiz- und Palliativgesetzes.

Norbert Büker, 1. Vorstand des Hospizkreises, wertet den Vertrag aufgrund der steigenden Zahl von Heimbewohnern sowie der gesetzlichen Anforderungen als einen „Meilenstein“: „Zum Wohle der Menschen in der letzten Lebensphase arbeiten alle Beteiligten eng und vertrauensvoll zusammen.“ Die Kooperation sei von Anfang an vom „Geist des Miteinanders und gegenseitigen Vertrauens“ geprägt gewesen. Er freue sich auch eine gelingende Vernetzung.

Für Heimleiter Jan Steinbach ist der Vertrag ein Signal, das quer durch die beteiligten Berufsgruppen einen sensiblen Blick für die betreuten Menschen schärft. Die Ehrenamtlichen des Hospizkreises entlasteten zudem die hauptamtlichen Pflegekräfte. „Dieses Netz kann und soll in der nächsten Zeit gerne weiter wachsen.“ Das wäre dann eine klassische „win-win-Situation“ für alle Beteiligten.

Erste Früchte hat die Zusammenarbeit zwischen Pflegezentrum und Hospizkreis schon getragen: Pfarrerin Dorothea Bergmann, Leiterin des Fachbereiches „Spiritualität – Palliative Care – Ethik – Seelsorge“ bei der Hilfe im Alter und Barbara Mallmann vom Hospizkreis haben in den vergangenen Wochen im Lore Malsch-Haus zwei Basisschulungen für Pflegekräfte und andere Berufsgruppen im Heim abgehalten, an denen rund 30 Personen teilgenommen haben.

Dabei sei deutlich gemacht worden, was Hospizarbeit und palliative care bedeutet, so Dorothea Bergmann: „Auch wenn man meint, man kann im Angesicht des Todes nichts mehr machen, gibt es noch viel zu tun.“ Der Vertrag verschriftliche das, was im Haus bislang schon gelebt werde, künftig aber noch intensiviert werden könne.


v.l.: Norbert Büker, Andrea Keller, Barbara Mallmann, Wilhelm Klein vom Hospizkreis Ottobrunn
Pfarrerin Dorothea Bergmann und Heimleiter Jan Steinbach von der Hilfe im Alter
Foto: Innere Mission/Oliver Bodmer